Die Känguru-Chroniken

von Marc-Uwe Kling
gelesen von Alexandra Sagurna und Ole Xylander, musikalisch begleitet von Niclas Ramdohr
Ach. Mein, dein. Das sind doch bürgerliche Kategorien.
Eines Tages steht ein Känguru vor der Haustür des Kleinkünstlers. Es will Eier, Salz und eigentlich auch noch Mehl und Milch leihen, denn das braucht man schließlich alles, wenn man Eierkuchen backen möchte. Weil zu Hause auch keine Pfanne oder gar ein Herd zur Hand sind, belagert das Känguru kurzerhand die Küche des Nachbarn, und ehe der weiß, wie ihm geschieht, ist das vorlaute Beuteltier bei ihm eingezogen. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft!
Fortan stellt das kommunistische Känguru das Leben des Kleinkünstlers ordentlich auf den Kopf. Es nimmt das Wohnzimmer mit Hängematte und Boxsack in Beschlag, liebt Nirvana, verteidigt sein Recht auf Faulheit, während es Schnapspralinen frisst, und treibt seinen neuen Mitbewohner mit pseudowitzigen Wortverdrehungen schier in den Wahnsinn. Neben den WG-üblichen Kämpfen um Putzpläne, Einkäufe und das Fernsehprogramm zettelt das kapitalismuskritische Känguru politische Diskussionen an, in denen es ordentlich zur Sache geht. Es wettert gegen die Macht von Lebensmittelkonzernen, die Internet-Verschwörung, wehrt sich gegen Beutelkontrollen am Flughafen und macht aus einer Whopper-Bestellung einen Akt der Revolution.
Einrichtung: Nora BusseniusBühne & Kostüme: Sofia Mazzoni
Dramaturgie: Cordula Jung
Mit Alexandra Sagurna, Ole Xylander und Niclas Ramdohr